Gesundheit
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet Gesundheit als einen Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und des Fehlens von Krankheit und Gebrechen.
Gesundheitspolitisches Hauptziel ist eine medizinisch hochwertige und nachhaltige Patientenversorgung. Sie muss sich an erster Stelle an einem wissenschaftlich messbaren Bedarf orientieren und die Vielzahl der Therapieansätze berücksichtigen. Die medizinische Indikation und ethische Grundsätze sind allein maßgeblich. Die wirtschaftlichen Interessen verschiedener Dienstleister im Gesundheitswesen werden diesem Ziel nachgeordnet und eine bessere Honorierung wird angestrebt. Dabei ist aber auch auf die Eigenverantwortung, die Selbstbestimmung und Mitarbeit des mündigen Patienten zu setzen.
Die Corona-Krise hat deutlich gezeigt, wie elementar notwendig eine gute Gesundheitsversorgung ist. Keinesfalls dürfen Krankenhäuser, Materialbeschaffung und Bezahlung von Ärzten und Pflegepersonal den Marktgesetzen unterworfen sein mit ihrem Zwang zur Rentabilität, Kosteneinsparung und Billigproduktion. Das Geld darf nicht darüber entscheiden, wer behandelt wird und wer nicht.
Auch die vielen Diskussionen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die alten Modelle der Beitragszahlung nicht mehr für die ausreichende Finanzierung sorgen können.
- Mittelfristig sieht das bürgerforum witten eine Lösung darin, die gesamte Wertschöpfung unserer Volkswirtschaft in die Finanzierung unseres Gesundheitssystems mit einzubeziehen.
In Krankenhäusern und ambulanten Diensten fehlen viele Pflegekräfte.
- Deren Ausbildung und Bezahlung ist massiv zu verbessern, es müssen schnell Pflegekräfte eingestellt werden (bundesweit ca. 100.000).
Die voranschreitende Digitalisierung im Gesundheitswesen ist gleichzeitig Fluch und Segen. Einerseits sind verschiedene Abläufe schneller und vereinfachender organisierbar, andererseits ist die Vorstellung vom gläsernen Patienten problematisch. Bei diesem versuchen Apparate und digitalisierte Abläufe den Arzt mit seinen Erfahrungen zu ersetzen. Aber gerade diese Erfahrungen und die Sensibilität sind für den Heilerfolg entscheidend.
Gesundheit hat eine übergeordnete Bedeutung in unserem Leben. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen werden auf Bundes- und Landesebene gesteckt. Im Kommunalbereich muss es in konkrete Feinarbeit umgesetzt werden. In Witten haben engagierte Ärzte versucht, einen vernünftigen Ansatz zur Kostenreduktion, Krankheits- und Leidensvermeidung zu wagen. Sie haben wissenschaftlich fundierte, hochqualifizierte Kurse in einem Wittener Zentrum etabliert.
Hier ging es um die Vermittlung von Informationen und Fähigkeiten in den Bereichen Bewegung, Ernährung und Entspannung.
Auch wenn es letztlich an der fehlenden Unterstützung durch viele gesetzliche Krankenkassen scheiterte, bleibt die Erkenntnis, dass wir uns für diese drei Pfeiler der Gesundheitsförderung weiterhin einsetzen müssen.
- So ist zum Beispiel die stationäre Versorgung akut erkrankter Patienten mit psychiatrischen Krankheitsbildern in Witten zu schaffen. Bislang musste ihnen ein viel zu langer Weg nach Hattingen-Niederwenigern zugemutet werden.
- Jegliche breitensportlichen Aktivitäten müssen unterstützt werden. Dazu gehört der Erhalt und die Neuanlage von Sportanlagen und Schwimmbädern. Aber genauso auch ein sicheres und vollständiges Radverkehrsnetz, bewegungsförderliche Spielplätze, Schulturnhallen und -Bäder.
- Die Stadt als großer kommunaler Arbeitgeber sollte neben der normalen betrieblichen Gesundheitsvorsorge mit gutem Beispiel voran gehen und alles für eine qualifizierte Gesundheitsförderung seiner Mitarbeiter tun, z.B. die Nutzung von Fahrrädern auf dem Weg zur Arbeit unterstützen, das Angebot von gesunden Nahrungsmitteln am Arbeitsplatz fördern und Kurse und Möglichkeiten zur Stressbewältigung anbieten.
- Bezüglich einer gesunden Ernährung bedarf es eines Umdenkens. Besonders in Schulen sollte Wert gelegt werden auf gesunde, nachhaltig produzierte Nahrungsmittel, die möglichst zusammen mit der Schülerschaft zubereitet werden.
- Das europäische Schulobstprojekt, das in die richtige Richtung geht, sollte in Witten angewendet werden.
Entspannungsübungen am Arbeitsplatz und in der Freizeit sollten öffentlich
gefördert werden, nicht nur in der Stadtverwaltung und kommunalen Einrichtungen, sondern auch zum Beispiel durch Maßnahmen, die den Lärm reduzieren. Dieser ist extrem krankmachend und verursacht einen hohen Adrenalinausstoß im menschlichen Körper. Verkehrslärmmessungen durch das Ordnungsamt sollten vermehrt durchgeführt werden.
- So sollten auch Lärm und Stress im Alltagsleben, Trinkwasserverunreinigung und Luftverschmutzung Bestandteil kommunalpolitischer Erwägungen sein.
- Diesbezüglich gibt es Initiativen vieler Städte zu einer Aktion des BUND, denen sich die Stadt Witten anschließen sollte.