Rassismus und Integration
Rund 20 Millionen Menschen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund, davon sind etwa die Hälfte Deutsche und 48% AusländerInnen. Knapp drei Viertel der Zugewanderten kommen aus Europa.
Im reichen Deutschland leben 28 % der Menschen mit Migrationshintergrund in Armut, fast doppelt so viele wie Deutsche. Jeder 10. hat einen Minijob, etwa 35 % eine Arbeit unterhalb des Niedriglohns. Die Arbeitslosigkeit ist doppelt so hoch, über 40% haben keine Ausbildung und 17% keinen Schulabschluss. (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung)
Das ist nicht im Sinne unseres Grundgesetzes, in dem es heißt, dass „niemand wegen seiner Hautfarbe, und…Herkunft benachteiligt oder bevorzugt werden darf“ (Art.3 Abs. 3n). Diese demokratischen Rechte wollen wir gegen die Rechten und Faschisten, die sich in der AfD und anderen Organisationen tummeln, verteidigen. Diese schüren die Vorurteile, „die sind selbst schuld“.
Aber Rassismus entspricht nicht der Wirklichkeit. Die genetischen Unterschiede zwischen Nord- und Südeuropäern sind größer als zwischen Nordafrikanern und Südeuropäern. Es besteht kein Zusammenhang zwischen ausgeprägten Körpermerkmalen wie der Hautfarbe, Augenform und anderen Eigenschaften wie Charakter oder Intelligenz.
In Wahrheit offenbart sich immer mehr, dass latenter Rassismus und Ausländerfeindlichkeit bei uns strukturell verbreitet sind und von uns erkannt und bekämpft werden müssen. Gerade auch dann, wenn sie im Mantel des Antisemitismus und Islamfeindlichkeit daherkommen. Das muss in der Erziehung und Bildung beginnen. Unser Schulsystem verfestigt leider die Trennung entlang ethnischer Grenzen, es wirkt sich auf Integration negativ aus.
- Bereits erfolgreich praktizierte Programme wie „Schule ohne Rassismus“ oder „Demokratie leben“ müssen in allen Bildungseinrichtungen zur Pflicht werden und mit allen altersgerecht durchgeführt werden.
- Gleiche Rechte und Pflichten also für alle Menschen, die hier leben, ist unser oberster Maßstab, so wie es auch den Menschenrechten entspricht. Das fängt im Kindergarten und der Schule an, geht über die Ausbildung bis in die Arbeitswelt und zum Wohnen.
- Dabei ist nicht Assimilation das angestrebte Ziel, sondern Wahrung der kulturellen Identität soweit es dem Grundgesetz und seinem freiheitlichen Geist entspricht.
Deutschland braucht ein liberales Einwanderungsgesetz. Um aber dem Rassismus zu begegnen, müssen wir bei uns selbst anfangen. Deutschland braucht zuallererst mehr gelebte demokratische Rechte, eine bessere Schulung und Zusammenarbeit von Deutschen und Mitbürgern mit Migrationshintergrund. Das Bildungssystem muss das Versprechen eines sozialen Aufstiegs über gute Bildung einhalten können.
- Für eine bessere Integration braucht Witten ausreichende Integrations- und Sprachkurse, Zugang zu Ausbildung und Arbeit, bezahlbare Wohnungen und Stärkung der Antidiskriminierungsstellen.
- Ausländerbehörde, Jobcenter bzw. die Bundesagentur und das Sozialamt Witten sollen, wenn erforderlich, alle Migranten aus einer Hand, zusammen mit dem Integrationsrat, beraten.
Wir brauchen eine besseres Mit- und Füreinander.